Konflikte. Alle haben sie und sie begleiten unser aller Leben. Doch der Umgang mit ihnen kann sehr unterschiedlich sein. Das hängt unter anderem davon ab, wie wir sozialisiert wurden und was uns vorgelebt wurde. Sind Konflikte unter den Teppich gekehrt und totgeschwiegen worden? Wurden sie vielleicht sogar gewaltvoll ausgetragen? Oder wurde gemeinsam nach der Ursache des Konfliktes gesucht und eine Klärung erzielt? Haben wir angenehme Erfahrungen gemacht oder verbinden wir eher unangenehme Emotionen mit Konflikten?
Spannender Weise gibt es nicht nur soziale Konflikte sondern auch innere Konflikte. D.h. es ist kein weiterer Mensch notwendig, um einen Konflikt zu haben.
Innere Konflikte finden in uns selbst statt. Sie sind zwischen unterschiedlichen Anteilen, die unterschiedliche Bedürfnisse, Meinungen und Überzeugungen haben. Oft sind wir uns dieses inneren Krieges nicht bewusst und daher finden selbst unsere inneren Anteile möglicherweiße keine gemeinsame Lösung.
Sozialen Konflikte können auch einseitig sein, dennoch ist mindestens ein weiterer Mensch oder mehrere Menschen beteiligt. Für diese Lösungsfindung braucht es die Bereitschaft aller Beteiligten. Wenn ein Mensch den Konflikt nicht loslassen möchte oder kann, dann ist es unmöglich, eine gemeinsame Lösung herbeizuführen.
Ein Konflikt findet auf unterschiedlichen Ebenen statt.
Wie in der Abbildung zu sehen ist stecken hinter jedem Konflikt (unbewusste) unerfüllte Bedürfnisse.
Starten wir nun einen Dialog, was hinter unseren Positionen oder Meinungen (Sachkonflikt) steckt, kommen wir in Verbindung mit dem Hintergrund des Konfliktes. Wir lernen einander und unsere Bedürfnisse (besser) kennen und können auch die Bedürfnisse des anderen Menschen besser verstehen.
Mit dem Verständnis kommt eine Offenheit sich selbst und dem anderen Menschen gegenüber. Der offensichtliche Konfliktpunkt gerät in den Hintergrund und die Ursache tritt zum Vorschein.
Erst auf dieser Ebene kann wirkliche Wandlung entstehen und ein Konflikt gelöst werden.
Im Konfliktfall ist es daher hilfreich Brücken zu bauen anstatt an Unterschieden festzuhalten. Manchmal braucht es hierfür Unterstützung.
Mit jeder als positiv empfundenen Konflikterfahrung öffnen wir uns mehr dafür, Konflikte anzunehmen und zu klären. Unser Handwerkszeug und unsere Fähigkeiten, um Konflikte konstruktiv zu lösen, nimmt zu.
Für mich sind Konflikte aus heutiger Sicht unausgepackte Geschenke. Wir dürfen sie annehmen und auspacken. Wenn wir jedoch das Geschenk in die Ecke stellen und uns nicht um den Inhalt kümmern, kann dieser verderben und für vergiftete Beziehungen sorgen.
Wie hast du Konflikte bisher erlebt? Und wie gehst du mit ihnen um? Wann fällt es dir leicht, dich einer Konfliktlösung zu öffnen? Wann eher schwer? Hast du deinen Umgang mit Konflikten bereits hinterfragt und ggf. transformiert?
Ich freue mich darauf von deinen Erfahrungen zu lesen!
Herzlichste Grüße
Franzi
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